Wo schon Legenden spielten

Dean Martin spielte den Platz täglich in den Sixties- © LVCC

Las Vegas Country Club – ein wahres Symbol der Stadt

von Kai Wunner

Kaum ein Golfclub auf der Welt zeugt von soviel außergewöhnlichen und besonderen Geschichten, wie es förmlich aus den Wänden des Clubhauses, der angrenzenden Villen, den Teeboxen, Fairways und Grüns heraustrieft. 

Dean Martin, Liberace, Andre Agassi sind Beispiele für die Prominenten, die hier schon spielten. Königsmacher, Entwickler, Doktoren, Anwälte, Gangster, Politiker, eben alles was in Las Vegas Rang und Namen hat, haben ihren Teil zu der Geschichte des LVCC beigetragen, in der sich das Leben der High Society von Las Vegas widerspiegelt.

Im Jahre 1967 wurde der LVCC auf einer ehemaligen Rennstrecke, nur Minuten vom Herzen der Stadt entfernt, gegründet und wurde zur Ausgangsbasis für viele Immobilien, die um den Club herum entwickelt wurden. In den letzten fünf Jahrzehnten haben sich die Pfade der Stadt und des Clubs immer wieder gekreuzt. Diejenigen, die den Club groß gemacht haben, sind auch für die Entwicklung der Stadt maßgebend. Der Film „Casino“ von Nicholas Pileggi und Martin Scorsese basiert auf vielen Lebensgeschichten von Clubmitgliedern, wie zum Beispiel, die der Spielikone Frank „Lefty“ Rosenthal, oder der des berüchtigten Gangsters Tony Spilotro.

Es ist erstaunlich, diese Gelassenheit, den Charme und so etwas Zeitloses in dieser Nähe zum Las Vegas Strip, dem lauten Puls der Stadt, zu finden. Golfer, Tennisspieler und die Familien derer, die Las Vegas ausmachen, nehmen sich die Zeit, sich hier auszutauschen und die Natur zu genießen, wie an keinem anderen Platz in unserer Stadt. Der Las Vegas Country Club ist eine feste Größe in unserer Gemeinde und hat eine bedeutende Rolle für meine Karriere als professioneller Tennisspieler gehabt.

Andre Aggassi
Das Clubheim des LVCC
Das Clubheim des LVCC – © LVCC

Eine überraschende Einladung

An der Einfahrt zum Club wird man nur eingelassen, wenn man auf der Gästeliste steht. Schon beim Parken wird einem beim Ausladen der Golf-Ausrüstung geholfen und alles in den bereitgestellten Golfcart gebracht. Nach dem Betreten der Lobby mit zahlreichen Bildern der prominenten Gäste des Clubs gelangt man über eine Rolltreppe zu den Umkleideräumen und dem Proshop, alles in gediegenem dunklem Holz gehalten. Die Drivingrange und das restliche Trainingsgelände sind in einem hervorragendem Zustand. Auf dem Puttinggrün bekommt man schon den ersten Eindruck, wie schnell die Grüns sind! Für die Mitglieder gibt es neben dem Golfplatz auch noch Tennisplätze, Swimmingpool und ein Fitnessstudio mit Sauna und Jacuzzi.

Bei den Recherchen für meine Golfreise in das südliche Kalifornien und nach Las Vegas kam ich in Kontakt mit Gordon Digby, dem Manager des LVCC. Seine Stationierung als amerikanischer Soldat in Stuttgart, bei der er auch das Angebot bekam, den Stuttgart Golf Club in Kornwestheim zu managen, hat wohl den Ausschlag dafür gegeben, mich zu einer Runde Golf in den LVCC einzuladen. Ein großes Glück für mich, denn dieses Erlebnis ist sonst nur den Mitgliedern und ihren Gästen vorbehalten.

Des Greenkeepers Traum

Grün der Bahn 18
Grün der Bahn 18 – © LVCC

Aber nun zum Platz! Der Starter gibt die letzten Tipps: Der Platz ist fair und man soll ihn einfach genießen!  Was einem sofort auffällt ist der unglaubliche Pflegezustand des Platzes. Ich habe ja schon auf einigen Topplätzen gespielt, aber so einen gepflegten Platz habe ich noch nicht erlebt, als wenn die Greenkeeper jeden Grashalm einzeln mit der Schere schneiden. Dadurch muss man bei den langen Schlägen schon mal ein Eisen oder Holz kürzer nehmen, der Ball rollt extrem weit. Man denkt, man hat den Platz für sich alleine, lediglich an den Bahnen, die sich mit anderen kreuzen, trifft man auf andere Spieler. Das Signaturehole ist für mich die Bahn 18. Ein PAR 5 mit einem Drive entlang des benachbarten Hotels und einem Wasserhindernis vor dem Grün, welches ein präzises Vorlegen erfordert. Doch vor und hinter dem Grün lauern Bunker, die das PAR verhindern wollen.

Wer sich den Platz näher anschauen möchte, darf dies gerne unter folgenden Link auf der virtuellen Platztour machen: www.lasvegascc.com/golf/course

Bahn 14 ein PAR 3 über den See
Bahn 14 ein PAR 3 über den See- © Kai Wunner

Nach der Runde ist das 19. Loch natürlich obligatorisch. Etiquette-Regeln gelten hier nicht nur auf dem Platz, sondern für alle Bereiche des Clubs. Es gibt klare Regeln für das Verhalten und die Kleidung der Mitglieder und Gäste in allen Bereichen.  Der leckere Wagyu-Burger auf der Club-Terasse wurde nur noch getoppt vom Desert, das uns Monika Thielke, Banquet Operations Director des LVVC aus Deutschland, zu unserem Hochzeitstag persönlich servierte. Alles in allem war es ein unglaubliches Erlebnis, das in Zukunft nur noch schwer getoppt werden kann!

Ach ja übrigens: Wer auf den Geschmack gekommen sein sollte, für den habe ich auch das Angebot für die internationale Mitgliedschaft als Download hinterlegt. Für 10.000,- $ Einmalgebühr und 220,- $ monatlich kann man mit Wohnsitz außerhalb der Vereinigten Staaten immerhin 25 Runden pro Jahr spielen!

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