Förderung der Biodiversität im BWGV ein Erfolgsprojekt

Der Baden-Württembergischer Golfverband e.V. (BWGV) zieht positive Bilanz für die Initiative „Lebensraum Golfplatz“

von Constanze Grün

Das Projekt „Lebensraum Golfplatz“ des BWGV hat drei Jahre nach seinem Start die Mehrheit der Golfclubs hinter sich vereint. 64 von insgesamt 101 Golfanalgen haben sich inzwischen verpflichtet, die Förderung der Artenvielfalt aktiv zu betreiben. „Wir arbeiten hier Hand in Hand mit unserem Umweltausschuss sowie Naturschützern. Unsere Golfanlagen stellen ca. 3.000 Hektar Fläche zur Verfügung“, resümiert der Präsident des BWGV Otto Leibfritz. „Das Engagement, das unsere Clubs dabei an den Tag legen, um zum Beispiel Rote-Liste-Arten zu schützen oder Biotope zu schaffen, ist beachtlich.“

Das Projekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ ist eine gemeinsame Aktion des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, des Baden-Württembergischen Golfverbandes und des Deutschen Golf Verbandes, das 2019 gestartet wurde. Ziel ist es, die Biodiversitätsflächen auf den Golfanlagen quantitativ und qualitativ zu bewerten und auszubauen. Vom Fortschritt des Projektes hat sich Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann bereits mehrfach vor Ort auf den Golfanlagen überzeugt. „Wir haben das große Ziel die biologische Vielfalt in Baden-Württemberg zu schützen“, stellte er bereits zum Auftakt der Kooperation fest. „Die Golfanlagen sind nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung“.

Die Golfanlagen sind nicht das Problem, sondern ein Teil der Lösung

Umwelt-Staatssekretär Dr. Andre Baumann

Das Jahr 2022 hat aus Sicht von Prof. Dr. Martin Elsäßer, Vorsitzender des Umweltausschusses des BWGV, dabei weitere wesentliche Fortschritte innerhalb der Kooperation ermöglicht. „Zum Umweltministerium hat sich inzwischen ein sehr gutes Verhältnis entwickelt, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass Dr. Baumann zum Beispiel im Golfclub Freiburg vor Ort erfahren konnte, wie stark Golfanlagen etwa bei der Entwicklung von Magerrasenwiesen sind.“ Gleichzeitig, so Elsäßer, sei aber auch die Fortbildung der Mitarbeiter bei den Golfanlagen in Sachen Biodiversität weiter intensiviert worden.

Blühwiese mit Lebensraum Golfplatz Logo. © Martin Elsäßer

Während 2021 vor allem im Zeichen zahlreicher Vor-Ort-Besuche bei teilnehmenden Golfclubs stand, fanden 2022 Best-Practice-Workshops mit integrierten theoretischen Fachvorträgen statt. Hier wurden Themen wie die Ansaat von mehrjährigen Blühwiesen, der richtige Umgang mit Streuobstwiesen oder die Anlage von Totholzbereichen und anderen Biotopen vertieft. „Das Feedback der Teilnehmer ist durch die Bank sehr positiv“, resümiert Elsäßer. Zirka 60 Prozent einer Golfanlage werden nicht direkt für den Spielbetrieb genützt. Wie gut sich bedrohte Flora und Fauna hier entwickeln können, beweisen zahlreiche Beispiele: „Im Golfresort Bad Waldsee hat sich in einer Flutwasserzone an Bahn 14 inzwischen eine Fläche mit Buntem Schachtelhalm entwickelt, die in dieser Größe in Baden-Württemberg einzigartig ist“, zeigt sich Elsäßer erfreut.  Die Artenvielfalt auf Golfanlagen sei insgesamt enorm. „Für den Golfverband Baden-Württemberg ist „Lebensraum Golfplatz“ inzwischen ein Kernprojekt, obwohl unser Verbandsauftrag eigentlich der Sport ist“, resümiert Präsident Otto Leibfritz. „Aufgrund der Ausübung von Golf auf rein natürlichen Flächen, ist es auch unsere Verantwortung, dass wir mit Fauna & Flora sowie den natürlichen Ressourcen sorgsam umgehen.“

BWGV Schulung. © Martin Elsäßer

„Durch die Umsetzung unseres neuen Regionen-Stützpunktkonzeptes erhoffen wir uns, dass zukünftig noch mehr Golfanlagen eine auf den Leistungssport ausgerichtete Jugendarbeit bei sich etablieren und dadurch in der Breite mehr Kinder und Jugendliche für einen Kaderplatz in Frage kommen. Das Training wird durch die Standortwechsel sowohl für die Athleten attraktiver und sie profitieren zugleich in ihrer Leistungsentwicklung, weil die motorische Anpassungs- und Umstellungsfähigkeit im neuen Konzept gezielt trainiert wird“, so BWGV Landesjugendwart Manfred Kohlhammer.  

Kreuzenzian © Martin Elsäßer

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