Ein Alleingang der besonderen Art
Viel Lob beim Preis des Präsidiums – Kristian Kemmler räumt ab – Andrea Zundel mit Platzrekord
von Jürgen Schaal
Was Tiger Woods jahrelang für die Profigolfer war, ein Dominator, ist für den Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl e.V. auf Clubebene heruntergebrochen Kristian Kemmler. Am Sonntag, dem 4. September 2022, holte er sich mit sage und schreibe elf Schlägen Vorsprung bei drei gespielten Runden seinen siebten Meistertitel vor Tim Schäfer und Samuel Nusser. Bei den Damen gewann Michaela Werner nach zwei Runden ihre nunmehr dritte Meisterschaft vor Andrea Zundel und Rosemarie Herrmann.
Am Samstagnachmittag sah es kurzzeitig so aus, als würde das Wetterpech, das die Sonnenbühler Golf-Verantwortlichen seit Jahren beim Ausrichten der Clubmeisterschaften hatten, erneut zuschlagen. Nach einem grellen Blitz direkt über dem Golfplatz und einem mächtigen Donnerschlag wurden die Titelkämpfe für eine Stunde unterbrochen. Danach konnte es jedoch weitergehen und am Sonntag machte Sonnenbühl seinem Namen mal wieder alle Ehre.
Große Resonanz bei der Teilnahme an der Clubmeisterschaft
Präsident Matthias Eschle, der zusammen mit Spielführer Bernd Ruof und Clubmanager Norbert Zimmermanns die Siegerehrung vornahm, zeigte sich hoch erfreut, dass die Zahl der Teilnehmer an den Meisterschaften ungeahnte Höhen erreichte. Ein Rekord der besonderen Art konnte der Präsident ebenfalls vermelden: „Zwischen dem jüngsten Teilnehmer mit vier Jahren und dem ältesten, der in der AK 65-Wertungsklasse startete, liegen 80 Jahre.“
Wir hatten 94 Teilnehmer im Hauptfeld sowie 20 Kinder und Jugendliche beim Sechs- und Neun-Lochturnier. Das ist Rekord
Präsident Matthias Eschle
Spielvorstand Bernd Ruof hob besonders den Nachwuchs hervor, der sich immer besser entwickle und lobte den Zusammenhalt im Club. Nur so sei die hohe Teilnehmerzahl bei der Clubmeisterschaft und anderen Turnieren zu erklären. „Unser Club lebt“, endete er.
Bei der Siegerehrung machte Manager Norbert Zimmermanns den Anfang mit den Juniorinnen. Hier siegte über zwei Runden Franziska-Rufina Hergel mit 215 Schlägen vor Alexandra Hoch mit 220. Ian Binanzer gewann bei den Junioren mit 182 Schlägen vor Tom Starzmann mit 205.
In der Altersklasse AK 30 lag bei den Damen Franziska Maier (204) vor Barbara Hipp (218) und Antonia Oelhafen (219). Bei den Herren trennten Kristian Kemmler in dieser Altersklasse 17 Schläge von Frank Wiegand (157) und Christian Bartsch (159).
Bei den AK 50-Damen gab es ebenfalls eine souveräne Siegerin: Michaela Werner (172) gewann vor Elisabeth Schaal (185) und Anja Nusser (187). Die Herren machten es deutlich spannender: Ein einziger Schlag entschied über den AK 50-Meister. Am Ende war der alte auch der neue Titelträger: Captain Oliver Digel gewann mit 161 Schlägen vor Wilhelm Rudorf, der einen Schlag mehr benötigte. Der Drittplatzierte Heiko Bartels kam nach zwei Runden mit 167 Schlägen ins Clubhaus.
Sechs Schläge Vorsprung hatte Andrea Zundel (175) in der AK 65 Damenwertung vor ihrer Mitkonkurrentin Rosemarie Herrmann, die 181 Schläge benötigte. Auf Rang 3 landete Rena Rusko mit 192 Schlägen.
Bei den AK 65-Herren entwickelte sich ein spannender Dreikampf über die beiden Tage. Alfred Michelberger lag nach den ersten 18 Loch mit einer 85er-Runde einen Schlag vor Horst Keller und Bernd Ruof. Gemeinsam gingen die Drei am Sonntag auf die zweite Runde. Bis zur Bahn sieben lagen alle gleichauf, dann konnte sich Bernd Ruof ein wenig absetzen, büßte aber an der 16 und 17 je einen Schlag ein, so dass Alfred Michelberger wieder herankam. Es war der Putt zum Par an der Bahn 18, der über den AK 65-Titel entschied: Bernd Ruof siegte mit 171 Schlägen vor Alfred Michelberger (172) und Horst Keller (177).
Hart umkämpft war der Titel der Clubmeisterin. Am ersten Tag hatte noch Rosemarie Herrmann – mehrfache Titelträgerin in früheren Jahren – mit einer 85er-Runde den Maßstab gesetzt und Michaela Werner und Andrea Zundel hinter sich gelassen. Am Sonntag setzte sich dann aber die deutlich jüngere Michaela Werner durch. Nach einer 87 am Vortag spielte sie sonntags eine 85 und holte mit 172 Schlägen den Clubmeisterinnen-Titel vor Andrea Zundel – drei Schläge zurück und Rosemarie Herrmann mit 181 Schlägen auf Rang 3.
Seriensieger Kristian Kemmler mit 7. Sieg
Kristian Kemmler gelang zwar nach seiner 67er-Runde – ein Schlag über Platzrekord – am Sonntag in Runde zwei und drei (in der Herrenklasse werden immer drei Runden gespielt) kein ähnliches Ergebnis mehr, aber mit zwei 73er-Runden – jeweils ein Schlag über Par – stellte sich die Frage nach einem anderen Clubmeister nicht wirklich. Tim Schäfer kam mit elf Schlägen Rückstand auf Rang zwei vor dem jungen Samuel Nusser, der nochmals drei Schläge zurück war. Doch Nusser gehört sicher die Zukunft, wenn seine Entwicklung weiter so positiv verläuft.
Kemmler bedankte sich zum Schluss bei seinen Mitspielern, bei der gesamten Organisation, dem Gastroteam unter Marcello Ianni und dem Greenkeepingteam für ihrer hervorragende Arbeit: „Wir hatten noch nie so tolle Greens, auch wenn nicht alle Spieler mit dem Tempo und den Fahnenpositionen glücklich gewesen sein dürften“, meinte Kemmler.