Novum im Golfclub: zwei Clubmeister gekürt
Sieben unter Par beim Drei-Brauereien-Turnier – Anja Nusser gewinnt das Damen-Christian Bartsch und Tim Schäfer siegen bei den Herren – Stefanie Keck souverän bei den Damen
von Jürgen Schaal
Bei Dauerregen, Wind und Kälte ermittelte der Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl e.V. seine Clubmeister am Wochenende 28./29. August. In einem dramatischen Finale nach einer Runde am Samstag und zwei Runden am Sonntag waren Christian Bartsch und Vorjahressieger Tim Schäfer schlaggleich. Im zweimaligen Stechen an der Bahn 18 gab es ebenfalls keinen Sieger. So entschieden Spielleitung und die beiden durchfrorenen und durchnässten Kontrahenten, dass es zum ersten Mal in der Geschichte des Golfclubs zwei Clubmeister gibt. Bei den Damen war die Sachlage eindeutig: Stefanie Keck wurde nach zwei Runden erstmals Clubmeisterin vor Anja Nusser und dies mit zwei Schlägen Vorsprung.
Eines ist sicher: Der Wettergott hat kein Herz für die Clubmeisterschaften des Golfclubs Reutlingen-Sonnenbühl. Jahrelang stand als Termin das erste Septemberwochenende im Kalender. Nebel und Regen gehörten an diesen beiden Tagen zum Standardprogramm. Als Konsequenz entschieden Management und Vorstand vor zwei Jahren die Meisterschaften auf das letzte Augustwochenende vorzuziehen. Seither regnet es auch an diesem Termin.
Das Starterfeld mit 72 Teilnehmern in den verschiedensten Altersklassen war sich jedoch einig, dass trotz des schlechten Wetters der Platz in sehr gutem Zustand war. Und das Tempo auf den Grüns einer Meisterschaft angemessen.
Novum zweier Clubmeister 2021 im GC Reutlingen-Sonnenbühl.
Mit Regenkleidung und Schirm als Standardausrüstung ging es am Samstagmorgen in die erste Runde. Angesichts der Bedingungen legte der Sieger von 2020, Tim Schäfer, eine brillante 72er-Runde hin. Zu diesem Zeitpunkt lag Chris Bartsch sieben Schläge zurück, Konstantin Keller, der spätere Drittplatzierte, bereits zehn. Die zweite Runde wurde Sonntagfrüh bei noch schlechteren Witterungsbedingungen um 7 Uhr gestartet. Danach lag Tim Schäfer immer noch sechs Schläge vor Chris Bartsch. Es kam der ultimative Härtetest: Die dritte Runde der acht Besten von den weißen Profiabschlägen, was den eh schon schweren Platz nochmals um 156 Meter verlängerte. Da musste Schäfer erfahren, wie schnell sechs Schläge Vorsprung dahin sind. Mit einer 86er-Runde gegenüber 80 Schlägen von Bartsch lagen die beiden Spieler mit 21 über Par nach drei Runden gleichauf. Das Reglement sieht ein Stechen vor, das bei einbrechender Dunkelheit und kontinuierlichem Dauerregen den beiden Kontrahenten alles abverlangte. Zweimal wurde die 18 gespielt. Zweimal lagen Beide gleichauf. So kam es zur salomonischen Entscheidung und dem Novum zweier Clubmeister 2021 im GC Reutlingen-Sonnenbühl. Platz 3 ging an Konstantin Keller, den am Ende sechs Schläge von der Spitze trennten.
Favoritin Stefanie Keck siegt
Bei den Damen wurden nur zwei Runden gespielt. Durchgesetzt hat sich die Favoritin Stefanie Keck. Dennoch waren es am Ende nur zwei Schläge, die Anja Nusser dahinter lag. Größer war der Abstand zu Elisabeth Schaal, die 14 Schläge hinter Nusser ins Clubhaus kam.
Auch in den Altersklassen wurde hart gekämpft. Erstmals wurden AK 30-Meister gekürt. Siegerin bei den Damen wurde Stefanie Keck vor Caroline Foster. Bei den Herren gewann Christian Bartsch seinen zweiten Titel vor Maximilian Behrendt. Die nächsthöhere Altersklasse AK 50 holte sich Anja Nusser vor Elisabeth Schaal. Herrensieger wurde nach hartem Kampf Oliver Digel vor Vorjahressieger Volker Brändle. Ins Stechen mussten die Damen in den Altersklasse AK 65. Dort siegte Gertrud Frech vor Rena Rusko. Unangefochten bei den AK 65 Herren war Alfred Michelberger, der seinen Titel verteidigte und Bernd Ruof mit deutlichem Abstand auf den zweiten Platz verwies.
Franziska-Rufina Hergel Titelträgerin der Juniorinnen
Nach 2017 konnte der Golfclub wieder eine Juniorin als Titelträgerin auszeichnen. Franziska-Rufina Hergel nahm stolz den Pokal entgegen und ist ein Versprechen auf die gute Zukunft des Nachwuchses im Golfclub. Bei den Jungs war Seriensieger Samuel Nusser erneut nicht zu schlagen. Platz 2 belegte Ian Binanzer.
Bei der abendlichen Siegerehrung betonte Präsident Matthias Eschle, dass eigentlich alle, die an beiden Tagen ihr Bestes gegeben hatten, zu Siegern hätten gekürt werden müssen. Er bedankte sich besonders bei Konstantin Keller, der als Mitspieler in der Finalrunde vor den entscheidenden Putts auf dem 18. Grün mit einem Schieber das zeitweilige Wasser abzog. „Das ist wahrer Sportsgeist“, so der Präsident. Die beiden Clubmeister lobten bei ihrer Siegerrede die hervorragende Arbeit des Greenkeeping-Teams sowie die Gastronomie um Chef Marcello Ianni, die trotz mehr als einstündiger Verspätung ein perfektes Menü auf den Tisch brachten. Der Hoffnung, im nächsten Jahr Clubmeisterschaften ohne Regen spielen zu können, schlossen sich alle Anwesenden an.