Clubmeisterschaften im GC Reutlingen-Sonnenbühl
Golf vom Feinsten trotz Dauerregen
von Jürgen Schaal
Wochenlang hatte der Wettergott die Golfer mit Sonne satt verwöhnt. Pünktlich jedoch zu den Clubmeisterschaften am vergangenen Wochenende (29./30. August) öffnete er seine Schleusen. Am Sonntag so stark, dass die geplante dritte Runde der besten Neun auf dem Par-72-Meisterschaftsplatz wegen Unbespielbarkeit abgesagt werden musste. Ungeachtet der widrigen Umstände ist in der Spitze bestes Golf gespielt worden. So holte sich Tim Schäfer (27) mit einer 78er- und einer 73er-Runde am Ende mit drei Schlägen Vorsprung den Clubmeistertitel vor Volker Brändle (60). Dieser benötigte 154 Schläge wie Konstantin Keller und Vorjahressieger Florian Rauscher, hatte aber im Computerstechen die Nase vorn und holte sich Platz 2.
Bei den Damen waren es vier Schläge Vorsprung, die die neue Clubmeisterin Andrea Zundel (63) mit einer 88er- und einer 90er-Runde gegenüber Caroline Foster (48) aufwies. Dritte wurde mit insgesamt 179 Schlägen Elisabeth Schaal (56). Eine Klasse für sich war Samuel Nusser (19) bei der männlichen Jugend. Er benötigte 164 Schläge und wurde verdient Jugendmeister.
76 Golferinnen und Golfer traten am Samstagmorgen in den zweitägigen Kampf um den Clubmeistertitel und die Titel in den verschiedenen Altersklassen an. Die Bedingungen an Tag 1 waren gut, der Regen hielt sich bis fast zum Schluss zurück. Vorjahrestitelträger Florian Rauscher legte mit einer 73 die Messlatte hoch. Christian Bartsch – Neuzugang beim GC Reutlingen-Sonnenbühl – war mit drei über Par gestartet und Konstantin Keller hatte vier Schläge über Platzstandard benötigt. In Lauerstellung befanden sich Volker Brändle (77 Schläge) und Tim Schäfer (78).
Caroline Foster war hervorragend gestartet und führte mit einer 85 das Feld an, gefolgt von Vorjahressiegerin Rena Rusko mit einem Schlag zurück. Dahinter folgten Andrea Zundel und Elisabeth Schaal, die 88 Schläge ins Clubhaus brachten.
Vier Jugendliche kämpften um den Jugendmeistertitel. Die Favoritenrolle hatte von Anfang an Samuel Nusser, der mit 84 Schlägen am ersten Tag noch unter seinen Möglichkeiten blieb. Trotzdem führte er deutlich vor Ian Binanzer, Leopold Schartl und Leon Rinn.
Alle, die am Sonntagmorgen für die zweiten 18 Loch an den Start gingen, wussten dank Wetter-App, dass es ein nasser Tag werden würde. Das Ausmaß des Regens überraschte selbst die Pessimisten. Dauerregen von morgens bis abends – und die beste Schutzkleidung kam an ihre Grenzen. Handtücher zum Trocknen der Schläger und Handschuhe zum Wechseln waren die wichtigsten Accessoires. Scheinbar unbeeindruckt von äußeren Einflüssen zeigten die Topspielerinnen und -spieler, dass gutes Golf auch bei starkem Regen möglich ist.
Tim Schäfer, seit mehreren Jahren im Titelkampf oft knapp unterlegen, erwischte einen „Sahnetag“: Seine 73er-Runde (ein Schlag über Platzstandard) war am zweiten Wettkampftag das Maß der Dinge. Florian Rauscher, Konstantin Keller und Volker Brändle konnten nicht ganz mithalten. Sie gratulierten Tim Schäfer fair zum 1. Herrentitel. Andrea Zundel fing mit einer 84er-Schlussrunde Caroline Foster noch ab und holte sich wie schon 2017 den Titel.
Bei den Jungs setzte Samuel Nusser noch einen on Top. Mit 84 Schlägen nach 80 Schlägen an Tag 1 gewann er den Titel der männlichen Jugend vor Ian Binanzer und Leopold Schartl.
In den Altersklassen AK 50 bei den Herren gewann souverän Volker Brändle mit 154 Schlägen über beide Tage. Den Titel AK 65 Herren sicherte sich Alfred Michelberger mit 171 Schlägen. Bei den Damen wurde Andrea Zundel Siegerin auch in der Altersklasse AK 50 vor Elisabeth Schaal und Anja Nusser. Bei den Damen AK 65 belegte Rena Rusko Platz 1 vor Gertrud Frech und Gabriele Mauz.
Präsident Matthias Eschle würdigte am Abend bei der Siegerehrung die Leistung aller Golferinnen und Golfer, die in einer wahren Regenschlacht bis zum Ende durchgehalten und ihr Bestes gegeben hatten. Weiter dankte er den Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz. Clubmanager Norbert Zimmermanns verwies auf die besonderen Regeln bei derart nassen Verhältnissen vor allem in den Bunkern und auf den Grüns. Diese Regeln hatten einige Golferinnen und Golfer angesichts der heißen Sommer in den letzten Jahren nicht mehr so ganz parat. Dadurch machten sie sich das Golfspiel zuweilen unnötig schwer. Ihnen bleibt nur, sich für die nächsten Clubmeisterschaften in 2021 in dieser Hinsicht besser vorzubereiten oder inständig zu beten, dass es der Wettergott dann gnädiger mit ihnen meint.