GOLFSTRs Musik Melange 2
Heute: Bing Crosby, Gigi Masin und Nerf Herder
von Mark Horyna
Musik. Wir alle lieben Musik. Irgendwie versteht sich das von selbst. Viele von uns haben bestimmte Lieder, die wir auf dem Weg zum Platz hören. Einige haben Playlists für die Range. Es gibt Songs, um sich auf den Monatsbecher einzustimmen. Melodien, um die Nerven zu beruhigen (für Matchplayzwecke), andere, um genau diese aufzupeitschen (für Matchplayzwecke). Mancher hat sogar melancholische Balladen, um über das jährlich wiederkehrende Ausscheiden aus dem Clubmatchplay hinwegzutrösten. Und natürlich gibt es zahlreiche Hymnen, um den Sieg – alleine oder in der Gruppe – zu feiern. Wer jemals neben dem Bus einer erfolgreichen AK14 Mannschaft nach einem Auswärtsspiel an der Ampel stand, wird das knarzende Vibrieren der Scheiben kennen. Queen’s „We are the Champions“ taugt auch noch nach Jahrzehnten als gegrölte Hymne.
Jede Woche wollen wir Ihnen zwei bis drei Songs und deren Interpreten vorstellen. Erwarten Sie keine musikwissenschaftlichen oder feuilletonistischen Exkurse: hier schreibt der Liebhaber. Am Ende allerdings (welches, fragt sich der etwas beunruhigte Schreiber) sollten die Titel sich zu einer ziemlich tauglichen Playlist kombinieren lassen.
Enjoy
Bing Crosby: Straight down the middle
Zu diesem Klassiker muss man vermutlich nicht viel sagen. „Straight down the middle“ wurde für den Kurzfilm „Honor Caddie“ im Jahre 1948 geschrieben. Das Werk mit Bing Crosby, Bob Hope, Ben Hogan and Sam Snead, war als Verbeugung vor dem Berufstand des Taschenträgers gedacht. In dem zweiundzwanzig Minuten dauernden Film treten unter anderem: Byron Nelson, Jimmy Demaret, Bud Ward und Patty Berg auf. Eine Kopie davon konnte ich bisher nicht auftreiben, wenn also jemand eine findet, bitte ich um Kontaktaufnahme.
Das Lied selbst ist eine typisch beschwingte Bing Crosby Nummer. Eingängig, witzig und klug. Die Lyrics stammen von Sammy Cahn und Jimmy Van Heusen.
The sun was never brighter
The greens were never greener
And I was never keener to play
I heard it came down the middle
It went zing down the middle
Oh the life of a golfer is not all gloom
There’s always the lies in the locker room
And I’m in my glory when wrapped in a towel I say
That it went straight down the middle today
Empfohlen:
Eigentlich immer. Humor und Witz des Textes, die Leichtigkeit der Melodie garantieren gute Laune, auch beim älteren Spielpartner. Ein perfekter Song, um den Freitagabend Martini zu mischen.
Gigi Masin: Khalifa Golf Club
Gigi Masin, Jahrgang 1955, wird der italienischen Underground Electro Szene zugeordnet. Seine tranceartigen Tracks inspirieren seit den achtziger Jahren einige der interessantesten Komponisten der Welt. So wurden Stücke aus seinem „verschollenen“ Album „Wind“ unter anderem von Björk und Nujabes gesampelt. Mit dem Track „Khalifa Golf Club“ empfiehlt er sich von seiner meditativen Seite. Eine Musik zum entspannen.
Hier das Lied in voller Länge.
Empfohlen:
Perfekt nach einer nicht ganz so guten Runde. Der Track beruhigt die Nerven ungemein. Füße hoch, vergessen. Und darüber nachsinnen, ob es den titelgebenden Club wirklich gibt.
Nerf Herder: Golfshirt
Der eine oder andere wird die californische geek-rock Band Nerf Herder noch von ihrem Lied „Van Halen“ in Erinnerung haben. Serienzuschauern wird ihr auch als Nerdcore bezeichneter Gitrarrenpop, von Buffy the Vampire Slayer bekannt vorkommen. Die Titelmelodie der Show stammt aus ihrer Feder. Bei einem Gastauftritt in der letzten Folge wurde die Musik der Band scherzhaft als sicheres Zeichen der herannahenden Apokalypse gepriesen. Mit „Golfshirt“ aus dem Jahr 1996 geht es heute auf den Platz.
And when you’re tired of all the jerks
And you’re tired of all the work
And you’re tired of being hurt
You will long for the comfort of my golf shirt
No tats, no piercings, no hats, no grunge beard baby, yeah [x4]
Hier eine Live Version aus dem Jahr 2017. Ja, die Jungs sind immer noch aktiv. Manche Sachen werden mit dem Alter nicht schlechter. Rock never dies.
Empfohlen:
Gute Laune Nerdmusik. Immer fein, um bei Sonne zum Platz zu fahren. Ein Song für Jungs mit oder ohne Tattoos, Bärten und Piercings. Aber auch für Mädel, entschuldigt!
Stay tuned!
Über den Autor
Mark Horyna, Golfjournalist
Autor und Filmemacher Mark Horyna lebt und arbeitet in der Nähe von Stuttgart. Seine Texte finden Sie regelmäßig im australischen „Caddie-Magazine“, der deutschen „Heritage Post“, dem schweizerischen „GolfPlus“ und dem österreichischen „Perfect Eagle“. Als „The New Gentleman Golfer“ treffen Sie ihn in den sozialen Medien und gelegentlich auch vor der Kamera. Er hat zudem Golfbetriebsmanagement (IST) studiert und ist Vorstand eines Fördervereins, der sich um den Golfnachwuchs kümmert. Sie erreichen Horyna telefonisch unter 01743330702 und per Mail:
mh@golfstr.de